Die Burg Hochosterwitz inspirierte Walt Disney einst zu seinem Film „Cinderella“. Im Jahre 860 erstmals urkundlich erwähnt, ist die Hochosterwitz bis zum heutigen Tag nicht nur eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kärntens, sondern sie zählt auch zu den imposantesten Burgen in Österreich. Die mittelalterliche Burg liegt im Herzen von Kärnten und ist durch die Lage auf ihrem hohen Fels nicht zu übersehen. Sie ist von allen Himmelsrichtungen aus leicht erreichbar.
Durch 14 Tore auf die mittelalterliche Burg
Besonders bemerkenswert ist nicht nur ihre Lage auf dem Fels, sondern auch ihre 14 Burgtore, die zur Verteidigung von Feinden dienten. In mehreren Windungen führt der Weg hinauf zur Befestigungsanlage und überwindet einige tiefe Schluchten. Stellenweise wurden eigens Felswände ausgemeißelt. Tor für Tor mussten sich Angreifer zur Burg vorarbeiten. Erobert werden konnte die Burg aber durch diese Verteidigungsstrategie nie.
Auch heute arbeitet man sich von Tor zu Tor nach oben. Allerdings nicht in Ritterrüstung und schwerem Geschütz, sondern spazierend und die Aussicht genießend entlang des schönen und auch kinderwagentauglichen Weges, der rund um die Anlage vom Parkplatz bis zur eigentlichen Hochburg führt.
Die Burgtore wurden in der Zeit von 1570 bis 1582 errichtet. In einer großen Schleife führen die Befestigungsanlagen des Burgweges mit 14 großen Torbauten zur Höhe:
- Fähnrichtor, 1580
- Wächtertor, 1577
- Nautor, 1583
- Engelstor, 1577
- Löwentor, 1577
- Manntor, 1578
- Khevenhüllertor, 1580
- Landschaftstor, 1570
- Reisertor
- Waffentor 1576
- Mauertor, 1575
- Brückentor
- Kirchentor, 1578
- Kulmertor, 1575
Fähnrichtor, 1580
Das Tor ist verziert mit zwei überlebensgroßen Fahnenschwingern, Landsknechte des 16. Jahrhunderts mit Fahnen in den Farben schwarzgelb (für Khevenhüller) und rotweiß (die Landesfarben). Diese gaben dem Tor seinen Namen.
Das Tor hat eine besonders wohldurchdachte strategische Lage und Ausstattung. Rechts vom Tor liegt ein abschüssiges und unzugängliches Gelände, links erhebt sich die gewaltige Steinwand, die für damalige Verhältnisse unbezwingbar war. Mit Geschützraum, Ausschussöffnungen und dem noch ursprünglichen eisenbeschlagenem Tor.
Wächtertor, 1577
Links an die gewaltige Steilwand gebaut, ragt das Wächtertor rechts über einen Abgrund. Die Fenster wurden im Belagerungsfall mit eisenbeschlagenen Läden verschlossen. Eine gebrochene Steintreppe im Inneren des Tores führt nach außen auf ein kleines Felsplateau, von dem aus Steinblöcke auf Angreifer geschleudert werden konnten. Das Dach war mit unbrennbaren Steinschindeln bedeckt.
Nautor, 1578
Das Tor trägt seinen Namen vom Mittelhochdeutschen Nau, kleines Schiff, weil es im Grundriss wie ein Schiffsbug über dem Abgrund thront. Der Weg zum Tor ist sehr schmal und soll so Feinde abhalten.
Engeltor, 1577
Ein imposanter Torbau ist auch das Engeltor mit Zugbrücke über tiefe Schluchten. Die Besatzung war im eigens gebauten Wachturm untergebracht. Dieser wurde später zum Gardemuseum umgebaut und zeigt heute militärische Uniformen und Ausrüstungsgegenstände.
Löwentor, 1577
Auf den eisenbeschlagenen Torflügel gemalte Löwen gaben dem 5. Tor seinen Namen. Das Tor umfasste eine Zugbrücke am unteren Ende. Die Rollenschlitze in der Torwand sind heute noch zu erkennen.
Manntor, 1578
Das Manntor ist ein besonderes Beispiel für die vielfältigen Verteidigungseinrichtungen von Hochosterwitz: Der Eingang zur kurzen, tonnengewölbten Durchfahrt ist unversperrt und nur am rückwärtigen Ende war ein Tor angebracht. Dieses ließ sich jedoch nur gegen den heranstürmenden Feind öffnen. Mit Geschützstand und Schießscharten.
Khevenhüllertor, 1582
Das 7. Tor ist das prächtigste aller Wegsperren auf die Burg Hochosterwitz. Es ist die am aufwändigsten gebaute Toranlage mit 3 Geschossen und Zinnen. An der Umrahmung des Torbogens zeigt der Schlussstein aus weißem Marmor das Khevenhüllerwappen, einen Löwenkopf und 1580, darüber im Relief das Brustbild des Bauherrn Georg Khevenhüller, gerüstet, jedoch ohne Helm, in der Rechten den Kommandostab haltend, die Linke in die Hüfte gestemmt, die Feldbinde über dem Harnisch.
Die Durchfahrt des Tores gegen die Vorderseite war mit einem zweiflügeligen Tor gegen die Rückseite mit einem großen Fallgitter abzusperren, dessen Mechanismus im Obergeschoss angebracht war, während vom zweiten Obergeschoss gegen den nahe herangerückten Feind aus den Fußschartenschlitzen geschossen werden konnte.
Landschaftstor, 1570
Das Landschaftstor wurde der Kärntner Landschaft von Landeshauptmann Georg von Khevenhüller gestiftet. Das Tor ist über einer Felsschlucht erbaut. Die Zugbrücke ist innerhalb des Tores angebracht mit dem Ziel, dass eindringende Feinde vor einem Abgrund gestanden wären. Auf dem Tor sieht man das Wappen Kärntens.
Reisertor, 1575
Am Reisertor nach dem schönen Aussichtsbereich rund um die Schmiede sieht man einen Inschriftstein mit einer geflügelten Sanduhr und einer Waage.
Waffentor, 1576
Beim Waffentor befindet sich über dem mächtigen Rundbogentor ein Reliefstein mit einem Bildnis von Maximilian III (Quelle: Burg Hochosterwitz Kärnten, G. Ulrich Großmann). Im Tor selbst befindet sich ein Seitenausgang auf eine kleine Aussichtsplattform. Es handelt sich um ein sehr imposantes und mehrstöckiges Torbauwerk.
Mauertor, 1575
Der Weg vom Waffentor führt durch das nahe gelegene Mauertor. Die Torwände des Mauertors bestehen aus Chloritschiefer.
Brückentor
Das Brückentor mit einer Zugbrücke. Die Kettenwinde für die Brücke befindet sich im Obergeschoss. Nach dem Brückentor gelangt man zu einer weiteren Ebene der Burg, von wo aus man auf die herrliche Kärntner Landschaft Richtung Osten blickt.
Kirchentor, 1579
Das Kirchentor ist an die Bastion des Wachturms angelehnt. Beim Kirchentor zweigt ein Weg zur Burgkirche ab. Das Tor befindet sich unterhalb der Hochburg, sowie auch die Kirche zu den Hl. Johannes Nepomuk und Nikolaus (urkundlich erwähnt 927), die kleine Kapelle zum Hl. Nikolaus wurde 1321 urkundlich erwähnt.
Kulmertor, 1576
Das letzte Tor ist das 1576 errichtete Kulmertor. Es wurde benannt nach den Kulmern, die lange Zeit Pfleger der Burg waren. Davor überspannte eine Waagbalkenbrücke mit Gusslöchern, einem Fallbaum und einem Fallgatter den tiefen Graben. Innerhalb des langen, gewölbten Tors wendet sich der Burgweg um 90 Grad nach links und führt in den langgezogenen Zwinger vor der eigentlichen Burg. Das Portal besteht aus rotem Sandstein.
In der Nähe der alten Herzogsstadt St. Veit an der Glan wacht die schöne Burg seit mehr als 1.000 Jahren über das Land. Wie viele andere Höhenburgen, die noch erhalten sind, wird auch die Burg Hochosterwitz heute als Attraktion für Besucherinnen und Besucher genutzt. Sie beherbergt ein Museum sowie einen Gastronomiebetrieb und ist täglich von Anfang April bis Anfang November geöffnet.
Burgverwaltung Hochosterwitz – Kontakt
Niederosterwitz 1
9314 Launsdorf
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Fotogalerie der 14 Tore auf der Hochosterwitz
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